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Allergien - auch bei unseren Tieren ein immer größer werdendes Problem

Allergien bei unseren Vierbeinern nehmen immer mehr zu. Alleine in meiner Praxis leiden knapp  1/3 meiner Patienten an einer oder sogar mehreren Allergien.  

Sehr häufig äußern sich solche Allergien mit Hautsymptomen, sprich Juckreiz. Aber auch Verdauungs- und  Atemwegsprobleme treten immer wieder auf. V. a. im Pferdebereich ist die allergische bedingte chronisch bedingte Bronchitis sehr weit verbreitet. Verdauungsprobleme mit Durchfall finden sich oft bei Katzen und Hunden, meist bei Allergien auf Futtermittel.

Bei der Allergie reagiert der Körper bzw. das Immunsystem – zu – heftig auf einen eigentlich ganz normalen Stoff, der u. U. auch gar nicht schädlich ist, wie z. B. eine bestimmte Blütenpolle oder Eiweißmoleküle vom Rindfleisch.

Nun stellt sich natürlich die Frage: Warum macht das Immunsystem nun plötzlich sowas?

Die schulmedizinische Antwort auf diese Frage lautet: Vererbung.

Allergien bzw. die Neigung zu Allergien sind vor allem genetisch bedingt.

Grundsätzlich kann ich diese Antwort auch gar nicht für falsch befinden. Die Neigung zu bestimmten Erkrankungen bzw. körperliche Schwachstellen treten tatsächlich in Familien gehäuft auf. Doch alles nur auf die Genetik zu schieben, ist wohl auch nicht richtig.

In der ganzheitlichen Medizin betrachtet man den gesamten Organismus und kann hier bestimmte Faktoren ausmachen, die eine Allergie auslösen können. Hierzu gehören z. B.

  • Schadstoffe, wie z. B.  Konservierungsmittel, Medikamente, Impfstoffe (v. a. die Zusatzstoffe darin), Antiparasitika, Feinstaub, Zigarettenrauch, Raumdüfte u. v. m.
  • Ein kranker Darm, vorgeschädigt durch z. B. häufige Antibiose-Gaben
  • Eine chronische Belastung mit Erregern: Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten, die im Körper persistieren, weil das Immunsystem zu schwach ist, um sie zu eliminieren

Häufige Allergien:

Katze

Hund

Pferd

Flohspeichelallergie

Flohspeichelallergie

Allergisch bedingte COB durch Pollen, Heustaub / Schimmelpilze

Atopische Dermatitis*

Atopische Dermatitis*

Sommerekzem / Allergie auf Insektenspeichel (v. a. Kriebelmücken)

Futtermittelallergie**

Futtermittelallergie**

Kontaktallergie

Kontaktallergie

*Allergie auf Umweltallergene, wie z. B. Pollen, Schimmelpilze oder auch Hausstaubmilben

** tierische oder auch pflanzliche Eiweiße im Futter oder auf Futtermittelzusätze (z. B. Konservierungsstoffe)

 

Hauptsymptome bei Allergien:

  • Hautsymptome mit z. T. massivem Juckreiz, Hautrötung, Haarausfall etc.
  • Verdauungsprobleme mit Durchfall, Erbrechen, Blähungen  
  • Atemwegsprobleme mit Husten, Nasenausfluss, Atemnot
  • rezidivierende Otitis externa (Ohrenentzündung)
  • Bindehautentzündungen

Wenn nun aufgrund der Symptome die Vermutung besteht, dass ein Tier an einer Allergie leidet, gibt es verschiedene Möglichkeiten, an die Diagnostik heranzugehen. Erstmal müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, wie z. B. Parasiten oder bakterielle Infektionen.  Bei offensichtlichen Allergenen, wie z. B. Floh- oder Kriebelmücken-Befall sind einfache Untersuchungen ausreichend. Dann gibt es die Möglichkeit per Bluttest mögliche Allergene zu bestimmen. Diese sind leider recht teuer und nur zum Teil wirklich zuverlässig. Vor allem im Bereich der Futtermittelallergien sind sie häufig nicht wirklich aussagekräftig.

Hier hat sich bei Hunden und Katzen die  Eliminationsdiät bewährt, bei der das Tier über mindestens 8-12 Wochen mit nur einer, vorher nicht verfütterten Fleischsorte  versorgt wird. Dies erfordert allerdings viel Konsequenz vom Tierbesitzer!

Auch eine Testung per Bioresonanz kann durchgeführt werden und wertvolle Hinweise auf mögliche Allergene liefern.

 

Therapiemöglichkeiten bei Allergien

Schulmedizinisch gesehen sind Allergien quasi nicht heilbar.

Die einzige ursächliche Möglichkeit ist die Hyposensibilisierung, bei der das Allergen in sehr kleinen Dosen über mehrere Monate regelmäßig in steigender Konzentration zugeführt wird. Ziel dieser Immun-Therapie ist es, den Körper an das Allergen zu gewöhnen, so dass er irgendwann nicht mehr reagiert. Diese Therapieart ist allerdings nur möglich bei Umweltallergien und hat eine Erfolgsquote von ca. 50%. Bei Futtermitteln hilft nur die Vermeidung der Allergene über Diäten.

Ansonsten werden bei Allergien sehr häufig Cortison und bei Juckreiz-Patienten Apoquel oder Atopica eingesetzt. Leider sind diese Medikamente sehr stark mit Nebenwirkungen behaftet und deshalb eigentlich nur für den kurzfristigen Einsatz zu empfehlen.

Auch in der alternativen Medizin gibt es leider kein Allheilmittel für Allergie-Patienten. Aber in vielen Fällen kann dem Tier mit einer ganzheitlichen Therapie gut geholfen werden, besser mit den Allergenen zurechtzukommen und das überschießende Immunsystem zu regulieren.

Eine Systemische Allergie-Therapie  umfasst mehrere Bausteine und ist darauf angelegt, den Körper von schädlichen Substanzen zu befreien und das Immunsystem „umzustimmen“. D. h. es so zu regulieren, dass es nicht mehr blind um sich schießt und harmlose Substanzen zum Feind erklärt. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie z. B. Vitalpilze, Eigenbluttherapien oder natürlich auch Akupunktur und Homöopathie.

Welches das geeignete Mittel ist, wird individuell für den Patienten ausgewählt. Manchmal müssen auch mehrere Methoden miteinander kombiniert werden.

Um den Körper in die Lage zu versetzen, bereits angesammelte Giftstoffe zu mobilisieren und auszuscheiden werden in der Therapie v. a. die Entgiftungsorgane Leber und Niere unterstützt und der Lymphfluss angekurbelt. Dazu gibt es sehr schöne pflanzliche Wirkstoffe, aber auch die Homöopathie oder Schüssler Salze können in den Therapieplan mitaufgenommen werden.

Der Darm bzw. die Darmflora müssen aufgebaut werden, denn sie ist eines der wichtigsten Elemente des Immunsystems. Dafür werden Probiotika (also die Darmbakterien) und Präbiotika (als Nahrung für die Darmbakterien) eingesetzt.

Natürlich verspricht diese Therapieform keine schnelle Besserung der Symptome. Sie ist langfristig angelegt und muss über Monate konsequent durchgezogen werden.

Je nach Symptomatik kann in schlimmen Fällen zur Entlastung des Tiers auch eine lokale Therapie zur Symptomlinderung erfolgen. Zum Beispiel bei Bindehautentzündungen lasse ich gerne Euphrasia-Augentropfen geben oder bei Durchfällen Kräuter mit hohen Gerbstoffanteilen.

Sind aufgrund der geschwächten Immunlage bereits Bakterien oder andere Krankheitserreger am Werk, müssen diese selbstverständlich bekämpft werden. Hier wirken Kolloidales Silber, Propolis oder bestimmte Kräuter sehr gut.

Je nach Allergen sollten diese natürlich vermieden werden. Bei Futtermittelallergien ist dies sehr gut möglich, bei Hausstaubmilben, Pollen etc. ist das allerdings nur begrenzt möglich.

Prophylaxe

Wenn die Allergie-Therapie nun so schwierig und langwierig ist, fragt sich der Besitzer eines noch jungen gesunden Tieres natürlich, wie er es vermeiden kann, dass sich eine Allergie überhaupt erst entwickelt.

Prinzipiell ist das eine sehr gute Idee und die Prophylaxe unterscheidet sich nicht allzu sehr von der Therapie. Auch hier gilt:

  • Jegliche Schadstoffe möglichst meiden (z. B. Zigarettenrauch, Stallhygiene…)
  • hochwertiges Futter geben
    • Hunde/Katzen: am besten ist frisches Fleisch, ansonsten hochwertiges Nassfutter (der Preis ist übrigens kein alleiniges Indiz für die Qualität); Trockenfutter sollte komplett vermieden werden
    • Pferde: nur einwandfreies Heu füttern, bei etwas staubigem Heu ist wässern bzw. anfeuchten sinnvoll
  • übermäßige Medikation vermeiden (zu häufige Entwurmung oder Impfung, chemische Parasitenprophylaxe, unnötige Antibiose…)
  • bei Durchfall immer 1-2 Tage Nahrungskarenz einhalten (nicht bei Pferden!)
  • viel Bewegung an der frischen Luft, bei Pferden bevorzugt Offenstallhaltung
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    Fazit

    Zusammenfassend gesagt, ist die Allergie-Therapie immer eine langwierige und umfassende Geschichte ist, die den Besitzer sehr viel Zeit, Geduld und Geld kostet.

    Oft ist es auch der Fall, dass der Besitzer für Diagnostik und Therapien beim Tierarzt bzw. anderen Therapeuten bereits sehr viel Geld ausgegeben hat. Wenn er dann in der Tierheilpraxis gelandet ist, ist der Geduldsfaden meist schon ziemlich kurz und der Geldbeutel geleert. Dann soll es schnell gehen und kosten soll es am besten auch nichts mehr.

  • Aber Wunderheilungen gibt es leider nur sehr selten und die Therapie erfordert nach wie vor viel GEDULD, GEDULD und nochmal GEDULD. Wir Therapeuten können dem Körper nicht vorgeben, wie schnell und in welcher Reihenfolge er sich regeneriert. Wir können ihn nur bestmöglich unterstützen, indem wir ihm Anreize geben, Blockaden lösen und benötigte Substanzen bereitstellen.

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